DIY mit Kunstharz – basteln mit Resin, Gießharz Grundtechniken

Beim DIY mit Kunstharz greifen wir den Trend zum Do it yourself mit einem sehr spannenden Material auf. Wir geben Ihnen grundsätzliche Tipps und Möglichkeiten. Diese Anleitung ist dazu gedacht den Werkstoff Kunstharz einmal selbst in einem Bastelprojekt auszuprobieren. Wir möchten Ihnen Inspiration und Anregung liefern. Erwarten Sie als Anfänger mit dem Material Kunstharz bitte keine perfekten Ergebnisse. Wir möchten Ihnen mit diesem DIY Tutorial eine Hilfestellung geben das Kunstharz giessen selbst auszuprobieren. Es macht viel Spaß, das werden Sie feststellen. Es gibt jedoch auch viele Fehlerquellen beim Umgang mit Kunstharz. Gegenstände wie z.B. persönliche Erinnerungen sollten Sie daher nur von einem erfahrenden Profi in Kunstharz verwewigen lassen.

Gegenstände zum Eingießen in Kunstharz

Es lassen sich nahezu alle Gegenstände in Kunstharz eingießen. Geeignet sind z.B. kleine Zettel, Eintrittskarten, Briefmarken, Münzen, kleinere Spielzeuge und vieles mehr. Zum selbst Ausprobieren eignen sich Naturmaterialien. Dies können gesammelte Blätter, Blumen, Tannenzapfen und ähnliche sein. Auch Steine oder Muscheln vom letzten Strandurlaub sind ein hervorragend geeignetes Utensil um mit Kunstharz erste eigene Ergebnisse zu erzielen. Auch hier gilt wieder der Grundsatz, zunächst die ersten Gehversuche mit den weniger schönen Exemplaren zu versuchen. Jeder Gegenstand der mit flüssigem Gießharz in Berührung gekommen ist, verzeiht keine Fehler. Einige Testläufe vorab sind daher unbedingt empfehlenswert. Beachten Sie unbedingt, dass alle Gegenstände sauber und trocken sein müssen.

Die benötigten Materialen

  • flüssiges Gießharz
  • Härter
  • Form aus Kunststoff oder Silikon
  • Gefäß und Spatel zum Anrühren

Benötigt wird zunächst einmal Gießharz zusammen mit einem Härter sowie eine geeignete Form. Dies finden Sie idealerweise im gut sortierten Bastelladen oder können Sie ganz einfach online bestellen. Wir empfehlen Gießharz glasklar zu verwenden. Zudem wird immer ein Härter benötigt, da Kunstharz nur mit beigemischtem Härter an der Luft hart wird. Zum Anrühren benötigen Sie ein Gefäß und einen Spatel. Für die Nacharbeiten wird Schleifpapier und Polierpaste benötigt. Nützlich ist außerdem ein Formentrennmittel. Dieses sorgt dafür, dass das Kunstharz nicht an der Form kleben bleibt. Je nach verwendetem Material der Form kann dieses unter Umständen auch weg gelassen werden. Wer möchte, kann sich einen Gießharzreiniger besorgen um eventuell Reste bzw. verspritzte Flecken des Gießharzes zu entfernen. Bei gewissenhafter Arbeit bzw. mit Verwendung von Abdeckfolien oder Wegwerfmaterialen als Untergrund, wird dieses jedoch in der Regel nicht benötigt.

Vorbereitung und Sicherheitshinweise

Beim Umgang und der Arbeit mit Kunstharz sind unbedingt die Verarbeitungs- und Sicherheitshinweise des Herstellers auf der Verpackung zu beachten. Gießharze sind entzündlich und haben einen starken Eigengeruch. Daher sollten Sie auf eine ausreichende Belüftung achten. Wir empfehlen Ihnen idealerweise bei offenem Fenster oder im Außenbereich zu arbeiten. Beim Umgang mit Kunstharz in geschlossenen Räumen muss im Anschluss unbedingt gut gelüftet werden.

Eine geeignete Form auswählen oder selbst fertigen

Sie benötigen bei der Vorbereitung zunächst eine Form, die in Größe und Aussehen dem gewünschten Ergebnis entspricht.Die Auswahl an kaufbaren fertigen Gießformen ist übersichtlich, dazu können Sie entweder fertige Formen kaufen oder selbst geeignete Formen herstellen. Sie können auch schauen, was in Ihrem Haushalt bereits an Utensilien dafür vorhanden ist. Die verwendete Form muss in erster Linie sauber und fest sein. Es sind Formen aller Art, aus Silikon oder Kunststoff geeignet. Einige Beispiele sind Backformen aus der Küche, Sandspielzeug für Kinder usw. Die Flächen Innen sollen möglichst glatt sein, Kunstharz gibt die Oberfläche genau wieder, d.h. jede Narbe, Stempelung, Gießnase, Inhaltsangabe etc. der Form findet sich dann auch am gegossenem Stück wieder. Profis fertigen Formen aus Materialen wie Plexiglas, Acryl, Polypropylen (Kurzzeichen PP).

Formentrennmittel

Mit Formentrennmittel wird die Form behandelt, damit diese sich nach dem Aushärten besser vom Gießling trennt. Trennmittel gibt es als Wachs, Spray, Lösung etc. Die Pinsel (Haarpinsel, keine Borstenpinsel) anschließend mit warmen Wasser auswaschen. Bläschen und Schlieren vom Trennmittel sind leider auch am gegossenem Stück zu sehen.

Abwiegen von Kunstharz und Härter

Mit einer Waage werden die nötigen Zutaten abgewogen. Geeignet ist eine mit 1 – 2 Kg Last und 0,1 Gramm Teilung. Das Abwiegen geht wie folgt: ausrechnen, wieviel Harz man benötigt: Form z.B. 120 x 50 x 30mm = 180000 mm³ = 180 cm³. Die Dichte von Kunstharz liegt etwa bei 1,1 Gramm pro 1 cm³. Also 1,1 x 180 = 198 Gramm Harz. Nun der Härter: Ausgehend von 1,2% Härteranteil ergibt: 1,2% von 198 Gramm ergibt aufgerundet 2,4 Gramm. (Die Waage sollte deshalb 0,1 Gramm Teilung haben!).

Mischen von Kunstharz und Härter

Das Anmischen erfolgt am besten in Einwegbechern, Trinkbecher. Ein Anmischen in wiederverwendbaren Meßbechern bedingt die anschließende Reinigung. Das ist aufwendig und es wird Lösungsmittel wie Aceton gebraucht.

Sind Harz und Härter gemischt, den Inhalt etwa 5 – 10 Minuten ruhen lassen. In dieser Zeit haben auch die Luftblasen die Möglichkeit hochzusteigen und an der Oberfläche zu zerplatzen.

Bevor die Mischung anfängt zu gelieren, wird sie in die Form gegossen. Je höher der Becher von der Form weggehalten wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß verbliebene Bläschen platzen. Um ein Verschieben des einzugießenden Gegenstandes zu verhindern, kann man diesen fixieren.

Die Umgebungstemperatur muß mindestens 18° C betragen. Darunter reagiert das Harz sehr langsam mit dem Härter. Die Maximaltemperatur ist 25° C, darüber kommt es zu einem zu schnellem Aushärten des Giesslings. Giessharz wird beim Hartwerden je nach Härterzugabe warm bzw. sehr heiß! Darauf ist bei den Gegenständen, die eingegossen werden sollen zu achten. Eventuell die Form in ein Wasserbad stellen oder mit einem Ventilator kühle Luft zuführen.

Um einen Gegenstand zu fixieren sowie Risse durch zu starke Hitze zu vermeiden gießt man in mehreren Schichten. Das Berechnen der Harzmenge wie oben, jedoch dann für jede Schicht einzeln. Je nach Härterzugabe dauert es etwa 30 – 50 Minuten, bis die Masse geliert. Dies geschieht dann auf einmal recht schnell, Korrekturen am Gegenstand sind dann nicht mehr möglich. Auch Fixierungen wie das Stäbchen müssen dann schnell entfernt werden. Praktischerweise nimmt man die letzte Schicht als Boden des fertigen Stückes. Verbliebene Luftbläschen sammeln sich oben, was dann später im Boden weniger stört als oben im fertigen Stück.

Der eigentliche Gießvorgang

Einzubettende Gegenstände müssen absolut trocken sein. Feuchtigkeit gibt Schlieren im Harz. (Der professionelle Präparierungsprozess erfordert sehr viel Zeit, Erfahrung und Arbeitsgänge). Es wird in mehreren Schichten gegossen. Bei sehr kleinen Gegenständen können zwei bis drei Schichten ausreichend sein. Sie müssen bei größeren Gegenständen mit erheblich mehr Schichten arbeiten.  Nur dadurch erhalten Sie ansprechende Ergebnisse.

Das Gießharz und der Härter müssen miteinander vermischt werden, das muss vor  dem Gießen gemacht werden. Das Verhältnis zu Gießharz und Härter ist auf der Packung angegeben. Je nach Raumtemperatur muss die jeweilige Schichte mindestens eine halbe Stunde bis Stunde ziehen und härten. Gegenstände, die schwerer als das Harz sind, werden auf einer zuvor ausgehärteten Schicht aufgelegt und eingebettet. Gegenstände, die leichter als das Kunstharz sind, werden vorher mit Gießharz fixiert und nach dem Anhärten vergossen.

Kleinere Objekte wie z.B. Blätter, kleine Zettel und ähnliches lassen sich nach der ersten Schicht bereits einlegen. Es ist hier empfehlenswert dies bereits zu erledigen sobald der Gegenstand nicht mehr nach unten sacken kann. Das ist in etwas nach etwa einer halben Stunde möglich. Dadurch lässt sich der Gegenstand fixieren. Beim nächsten Gießvorgang verrutscht nichts mehr in der Lage oder Position. Bei größeren Gegenständen wird zusätzlich vor dem Einlegen noch eine dünne Schicht Gießharz eingegossen, anschließend mit Gießharz satt umschlossen. Es wird schließlich mit einer oder mehreren Schichten weiter gearbeitet, bis die gewünschte Stärke bzw. Dicke erreicht ist. Um Lufteinschlüsse zu vermeiden, wird das angerührte Harz auf den im Mischbehälter bereits eingewogenen Härter gegossen. Es empfiehlt sich vor dem Gießen ein wenig zu warten, damit eventuell vorhandene Luftblasen ausgewichen sind. Dann langsam gießen, damit keine Luft eingeschlossen wird. Eingeschlossene einzelne Luftblasen kann man mit einem sauberen Stück Draht durch Anstoßen zum Aufsteigen bewegen.

Die Nachbearbeitung mit Schleifen und Polieren

Das fertig gegossene Objekt muss komplett aushärten, bevor die Nachbearbeitung erfolgt. Das Objekt wird zunächst aus der Form genommen und gesäubert, das heißt, unter fließendem Wasser abgespült, um eventuelle Reste des Formentrennmittels zu entfernen. Die Kanten müssen Sie mit Schleifpapier oder Nassschleifpapier bearbeiten, je nach Ergebnis und Güte der Oberflächen auch alle Seiten. Man beginnt mit Schleifpapier 180er Körnung bis hin zu immer feinerem. Feines Schleifen 1000 – 2000er Körnung am besten unter einem dünnem Wasserstrahl, um Schleifkörner sofort wegzuspülen. Es wird solange geschliffen, bis die Oberfläche gleichmäßig und glatt ist. Im letzten Schritt polieren mit etwas Polierpaste und einem Tuch, mehrmals mit etwas Paste spiralförmig gleichmäßig polieren, bis die gewünschte Oberfläche erreicht ist.

Sofern Ihnen das Do-it-yourself Tutorial gefallen hat, Sie es sich jedoch selbst nicht zutrauen, dann unterstützen wir Sie selbstverständlich bei der Verwirklichung und übernehmen dies für Sie. Sie haben einen persönlichen Gegenstand, den Sie in Kunstharz professionell eingegossen haben möchten? Dann kontaktieren Sie uns.